Für mich gehört Hefeteig zu den schönsten Produkten in der Küche und gleichzeitig ist es eine Art „Küchen-Yoga“ für mich: Achtsam, entschleunigt, macht Spaß und ist was für die Muskeln. Schon das Zusammenkneten und lange bearbeiten des Teiges ist eine unglaublich sinnliche und entspannende Tätigkeit. Wenn ich den fertig gekneteten Teig dann zum Gehen in die Schüssel lege, wünsche ich ihm eine gute Ruhe, lege ein Tuch darüber und warte. Ab und an schaue ich mal in die Schüssel und der Duft von gehendem Hefeteig steigt mir in die Nase. So ungeduldig, effizienzbesessen und beschleunigend ich im Alltag oft bin – hier kann ich nichts tun als warten, denn ich weiß, dass dieser Teig um so besser wird, je länger er ruht: Bei Pizzateig oder Broten darf das gerne auch mal über Nacht sein.
Dann folgt ein letztes Kneten, ich sehe und rieche wie wunderbar der Teig geworden ist. Manche Hefeteige eignen sich hervorragend um daraus schöne Dinge zu bauen (einen Hefezopf oder eine kleine Mumie zum Beispiel), andere sind dazu bestimmt als Pizza, Brötchen oder Brot glücklich und satt zu machen. Und wenn der Teig dann in seiner Endform im Ofen wieder aufgeht, diesen bestimmten Schimmer bekommt und herrlich duftet, dann fühlt es sich einfach unheimlich heimelig an.

Hast Du jetzt Hunger bekommen? Gut! Dann schnell in die Küche mit Dir – zum Beispiel um dieses herrliche Dinkel-Roggen-Weißbrot zu backen.

 

Zutaten:

  • 400g Dinkelmehl Typ 630
  • 100g Roggenmehl Typ 997
  • 1 Päckchen Trockenhefe
  • etwas Zucker
  • 350ml lauwarmes Wasser
  • 10g Salz

Und so wird es gemacht:

Die beiden Mehle und das Salz gut vermischen. Das lauwarme Wasser mit etwas Zucker und der Trockenhefe vermischen und fünf bis zehn Minuten warten, bis die Hefe anfängt zu arbeiten.

Nun das Hefe-Wasser-Gemisch zum Mehl geben und mit den Händen zu einem (sehr klebrigen) Teig vermischen.
In diesen klebrigen Teig muss nun viel Luft eingeknetet werden. Dazu nimmst Du ihn, ziehst ihn auseinander und faltest ihn wie ein Buch zusammen. Dann ziehst Du ihn wieder auseinander und faltest ihn erneut zusammen. Mit jedem Zusammenfalten knetest Du Luft (und Liebe!) in den Teig und Du solltest das etwa 50 mal machen. Der Teig verändert sich währenddessen, wird etwas weniger klebrig und etwas glatter (aber er bleibt klebrig). Das ganze ist ein bisschen anstrengend, aber sorgt für ein Ergebnis mit tollen Luftblasen.

Wenn Du mit Kneten fertig bist, muss der Teig ausgiebig ruhen – wir lassen ihn über Nacht gehen. Dann fettest Du eine Kastenform ein (wir verwenden unsere Königskuchen-Springform mit 30x11cm*), füllst den Teig hinein und backst das Brot im auf 200° vorgeheizen Backofen etwa 30-40 Minuten. Das Brot sollte hohl klingen wenn Du dagegen klopfst und ein bisschen Farbe bekommen haben.

Jetzt muss das gute Stück nur noch auskühlen und schon hast Du ein herrliches Brot, das gleichermaßen für süße und deftige Beläge geeignet ist.

Namaste und lass es Dir schmecken!